Bereits vor
einigen Wochen machten wir uns für ein Wochenende auf zur bisher anstrengensten
Reise in Brasilien, zur Hochzeit von Leticia Cousine in Palmas, der Hauptstadt
des Bundesstaates Tocantins. Auf der Karte sieht es zwar klein und
übersichtlich aus, dennoch sind es in Wahrheit 10 Stunden Fahrt(pro Weg) die
zurückgelegt werden mussten, und die hatten es in der Tat in sich.
 |
die Distanz Goiânia - Palmas auf der Landkarte |
Die ersten
1,5 Stunden waren noch entsprechend entspannt, da halt vierspurige Strasse. die
restlichen 8 Stunden mussten auf einer zweispurigen Strasse, der BR153, inkl.
Schlaglöchern, hunderten von LKWs sowie einer extreme monotone Streckenführung
bis nach Palmas zurückgelegt werden. Wie auf dem Bild zu sehen ist, wäre es vielleicht
einfacher gewesen zu fliegen. Wie auch immer, irgendwann nachts zwischen 1 und
2 Uhr kamen wir dann doch in der Stadt an. Noch ab zu den Verwandten kurz etwas
essen und trinken und dann ab ins Bett…
 |
Tocantins |
 |
Bis nach Belem mussten wir zum Glück nicht, das wären noch einmal 24 h mehr gewsen |
Tag 2, der
Tag der Hochzeit wurde dann mit einer kurzen Stadtrundfahrt begonnen, die sich
nicht aufgrund der Schönheit, sondern wegen des eher surrealen Charakters bis
jetzt in meinem Kopf festgesessen hat. Dazu sei vielleicht gesagt, Palmas ist
die jüngste der brasilianischen Landeshauptstädte, die Stadt wurde ähnlich wie
Brasilia erst 1990 quasi aus dem Nichts gestampft. Innerhalb von nur 25 Jahren
hat es die Stadt geschafft auf 300.000 Einwohner zu wachsen, entsprechend gibt
es in Palmas eigentlich nichts interessantes, wenn man mal vom Ufer des zur
Stadtgründung angelegten Stausee am Rio Tocantins absieht. Da es aber den
ganzen Tag nur regnete, brachte uns das letztendlich auch nichts. Positiv
immerhin: Aufgrund der viel zu grossen Strassen gibt es verkehrstechnisch kein
Problem, statt Ampeln gibt es Kreisel, die allesamt nahezu gleich aussehen, weshalb
man auf den Gedanken kommt man bewegen sich in einer Zeitschleife und kommt
niemals an sein Ziel. Das Surrealste ist jedoch, dass zwei Blöcke vom
Stadtzentrum eine riesige Grünfläche beginnt, die sich quasi durch die halbe
Innenstadt zieht. Hatte ich gedacht, dass sei ein riesiger Park, so wurde mir
erst bei Anblick bewusst, dass die Hälfte der Stadt erst noch errichtet werden
muss. Aufgrund des miserable Wetters keine Fotos, lediglich ein paar ausgesucht Bilder.
 |
Stadtzentrum |
 |
Palmas von oben, im Hintergrund der Rio Tocantnis, vorne rechts sieht man noch unbebaute Fläche |
 |
Die Metropolregion von Palmas, schön quadratisch geplant |
|
|
 |
Und das Stadtzentrum, bestehend zu 50 % aus nichts |
Die
Hochzeit selber stellte dann noch einmal eine Steigerung des Ganzen dar. So ein
Event habe ich bisher noch nicht erlebt… Bier, Whiskey und Essen wurde quasi
die ganze Nacht über von einen der dutzenden Kellnern herumgereicht…
Entsprechend den deutschen Hochzeiten nahm der Abend dann nach zu späterer Stunde gut Fahrt auf, hier ein paar Fotos:
 |
Die mit Blumen dekorierten Tische |
 |
Hochzeitskuchen |
 |
Bier aus Weingläsern und Eistee |
 |
Das Hochzeitspaar mit Eltern |
 |
Bruder und Schwestern meines Schwiegervaters |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen