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02.06.15

Hochzeit in Palmas



Bereits vor einigen Wochen machten wir uns für ein Wochenende auf zur bisher anstrengensten Reise in Brasilien, zur Hochzeit von Leticia Cousine in Palmas, der Hauptstadt des Bundesstaates Tocantins. Auf der Karte sieht es zwar klein und übersichtlich aus, dennoch sind es in Wahrheit 10 Stunden Fahrt(pro Weg) die zurückgelegt werden mussten, und die hatten es in der Tat in sich.

 
die Distanz Goiânia - Palmas auf der Landkarte
Die ersten 1,5 Stunden waren noch entsprechend entspannt, da halt vierspurige Strasse. die restlichen 8 Stunden mussten auf einer zweispurigen Strasse, der BR153, inkl. Schlaglöchern, hunderten von LKWs sowie einer extreme monotone Streckenführung bis nach Palmas zurückgelegt werden. Wie auf dem Bild zu sehen ist, wäre es vielleicht einfacher gewesen zu fliegen. Wie auch immer, irgendwann nachts zwischen 1 und 2 Uhr kamen wir dann doch in der Stadt an. Noch ab zu den Verwandten kurz etwas essen und trinken und dann ab ins Bett…

 
Tocantins

Bis nach Belem mussten wir zum Glück nicht, das wären noch einmal 24 h mehr gewsen

Tag 2, der Tag der Hochzeit wurde dann mit einer kurzen Stadtrundfahrt begonnen, die sich nicht aufgrund der Schönheit, sondern wegen des eher surrealen Charakters bis jetzt in meinem Kopf festgesessen hat. Dazu sei vielleicht gesagt, Palmas ist die jüngste der brasilianischen Landeshauptstädte, die Stadt wurde ähnlich wie Brasilia erst 1990 quasi aus dem Nichts gestampft. Innerhalb von nur 25 Jahren hat es die Stadt geschafft auf 300.000 Einwohner zu wachsen, entsprechend gibt es in Palmas eigentlich nichts interessantes, wenn man mal vom Ufer des zur Stadtgründung angelegten Stausee am Rio Tocantins absieht. Da es aber den ganzen Tag nur regnete, brachte uns das letztendlich auch nichts. Positiv immerhin: Aufgrund der viel zu grossen Strassen gibt es verkehrstechnisch kein Problem, statt Ampeln gibt es Kreisel, die allesamt nahezu gleich aussehen, weshalb man auf den Gedanken kommt man bewegen sich in einer Zeitschleife und kommt niemals an sein Ziel. Das Surrealste ist jedoch, dass zwei Blöcke vom Stadtzentrum eine riesige Grünfläche beginnt, die sich quasi durch die halbe Innenstadt zieht. Hatte ich gedacht, dass sei ein riesiger Park, so wurde mir erst bei Anblick bewusst, dass die Hälfte der Stadt erst noch errichtet werden muss. Aufgrund des miserable Wetters keine Fotos, lediglich ein paar ausgesucht Bilder.

 
Stadtzentrum

Palmas von oben, im Hintergrund der Rio Tocantnis, vorne rechts sieht man noch unbebaute Fläche

 
Die Metropolregion von Palmas, schön quadratisch geplant

 
Und das Stadtzentrum, bestehend zu 50 % aus nichts
Die Hochzeit selber stellte dann noch einmal eine Steigerung des Ganzen dar. So ein Event habe ich bisher noch nicht erlebt… Bier, Whiskey und Essen wurde quasi die ganze Nacht über von einen der dutzenden Kellnern herumgereicht… Entsprechend den deutschen Hochzeiten nahm der Abend dann nach zu späterer Stunde gut Fahrt auf, hier ein paar Fotos:

Die mit Blumen dekorierten Tische

Hochzeitskuchen

Bier aus Weingläsern und Eistee

Das Hochzeitspaar mit Eltern

Bruder und Schwestern meines Schwiegervaters

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