Tudo Bem??? Tudo Bem!!!: Cavalhadas

Über Pfingsten hatten wir endlich die Gelegenheit einen Teil der Cavalhados beizuwohnen, einem traditionellen Volksfest, dass seit mittlerweile 189 Jahren in Pirenopolis, der ehemaligen Heimatstadt von Leticia, stattfindet.

Die Cavalhadas sind ursprünglich ein christliches Festival, auf dem die Schlachtzwischen den Franken und Mauren in Südfrankreich im 8. Jahrhundert nachgespielt wird, die letztendlich den arabischen Vormarsch ins Abendland stoppte…

Mit Geschichte hat das ganze jedoch eher wenig zu tun. In dem Cavalhodrome (nichts anders als ein Fussballstadion) wird zwar über drei Tage das ganze Event nachgespielt, also eine Art Schlacht zwischen den Mauren und Christen, aber im Grossen und Ganzen geht es um nichts Anderes als Trinken und Feiern, und das Tag und Nacht...

Da das Festival erst am Sonntag began und Montag in Brasilien bereits wieder Arbeitstag ist, konnten wir dem Event leider nur einen Tag beiwohnen. Drei Tage hätte ich glaube ich auch nicht durchgehalten. Los ging es eigentlich bereits Samstag Nacht mit viel viel schlechter Musik, verkleideten Cowboys oder eben “Cavalhadas”, das portugiesische Wort für die kunstvoll gekleideten Rittern, die zumeist auf Pferden durch die Stadt zogen. Naja, und eben Feuerwerk, das eigentlich Tag und Nacht nicht aufhörte und uns sowie den übrigen Bewohnern von Pirenopolis den Schlaf raubte.

Am nächsten Tag waren dann auf den Strassen allerhand verkleidetes biertrinkendes Volk, dass viel (in verstellten Stimmen) hauptsächlich um Geld und Alkohol schnorrte um dann noch weiter zu feiern. Traditionell sollten dies eigentlich die verarmten Ritter darstellen, die sich entsprechend kein Pferd leisten können um dort mitzureiten. Mittlerweile verkleidet sich aber fast jeder einfach nur des Feiern wegens. Unschöner Nebeneffekt, ab 18:00 sind keine Masken mehr erlaubt, da es in der Vergangenheit wohl häufiger zu Zwischenfällen gekommen ist. Hier eine Auswahl von Fotos: