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30.12.14

Goiânia – Ankunft in die neue (alte) Heimat



Nach über 100 Tagen neuen Erfahrungen, fremden Ländern, Leben aus dem Rucksack hat nun alles endlich ein Ende.  Und da das Ende unserer Reise ja nicht ein zurück in das alte Leben ist, ist das Ende quasi der Anfang, der Start in ein neues Leben – für mich ein Leben in einem neuen Land mit einer neuen Sprache, einer neuen Kultur, neuen Freunden und neuen Herausforderungen.

Goiânia, Leticias Geburtsstadt, ungefähr 200 km von der Hauptstadt Brasilia (nein, nicht Rio) entfernt und mit Vororten knapp 2 Mil. Einwohnern vergleichbar gross wie Hamburg und somit für brasilianische Verhältnisse eher eine kleinere Stadt. Nach ein paar Tage Eingewöhnung kenne ich zwar noch immer nicht den Weg ins Zentrum der Stadt, aber der Vorort, in dem wir leben, ist ruhig, sicher und scheint von hoherer Lebensqualität zu sein als ein Grossteil der Stadt.

Wir leben in einer kleinen Plansiedlung in einem Haus zusammen mit Leticias Eltern. Auf den Fotos kann man vielleicht einen ungefähren Eindruck unserer Wohnsituation bekommen. Unser Wohnbereich (Arbeitszimmer, Schlafzimmer sowie Kueche im Aussenbereich!!!) liegt seperat im hinteren Bereich des Wohnhauses der Eltern. Mir gefällt es hier ausgesprochen gut; Bäckerei, Supermarkt und eine Bar sind in unmittelbarere Nähe, der Weg in die Stadt scheint nicht allzu weit und durch die Reichensiedlung Alphaville (schreibe dazu spatter nochmal) sehr verkehrsarm zu sein. Im Haus gibt es von einer Highspeed Internetleitung über Gefrierschränke für kaltes Bier bis hin zu ausreichend Platz für unser bzw. grossenteils Leticias gesamtes Inventar alles was wir zum Leben benötigen.

Schlafzimmer

Büro

Flur (allerdings ohne Aussenwand)

Blick in den Innenhof (wichtig ist der Grill)
Für alle, die mehr Informationen haben wollen, habe ich auch ein Video unseres Domizils gedreht. Einfach kurze Nachricht, dann lasse ich es gerne zukommen.
Auf Google Street Maps sieht unser Wohnort dann ungefähr SO aus, es ist das Haus hinter der Mauer. Das Bild stammt allerdings noch aus der Zeit als das Haus leer stand.
Ansonsten waren die ersten Tage hauptsaechlich vom Einzug, Weihnachten und jeder Menge Besuche durch Freunde und Verwandte geprägt. Direkt nach Ankunft in unserem neuen Haus wurden wir von Leticias halben Verwandtschaft überrascht und so kam es, dass wir anstatt auszupacken zunächst unsere Rückkehr feierten, was sich auf den nächsten Tag und den Tag darauf noch ausdehnte.

Hinsichtlich des Starts in das neue Leben geht alles langsam aber doch gezielt voran. Der Antrag für Visum ist beantragt, kann aber erst Mitte Januar gestellt werden und wird dann wohl voraussichtlich erst Mitte Februar genehmigt (…). Die CPF (das scheint so etwas zu sein wie die Steueridentifikationsnummer) konnte ich aber immerhin an quasi einem Tag beantragen und abholen, auch wenn ich zum Bezahlen hierfür erst zur  Post (!!!) musste. Ausgehändigt wurde mir dann aber nicht die Karte, sondern ein Stueck Papier, das dann selbstaendig einlaminiert werden sollte. Auch bei den brasilianischen Behörden wird anscheinend stark gespart. Immerhin, mit der CPF konnte ich mich bereits auf die ersten Stellen hier bewerben.


Meine CPF (auf dem Kopf). Mein neuer Name ab heute ist "707"


Dann am 24. das grosse Fest, das hier in Brasilien bei Aussentemperaturen um die 30 Grad doch etwas anders gefeiert wird als in den nördlicheren Ländern. Zunaechst wunderte mich, dass bei unserer Abfahrt zur Finka von Leticias Grosseltern (ein laendliches Haus vor den Toren Goianias, in dem ich wahrscheinlich demnaechst noch so einiges Zeit verbringen werde) noch viele Geschäfte auf hatten, aber Weihnachten beginnt hier halt wohl aufgrund der Hitze erst sehr spät am Abend und in vielerlei Hinsicht ist Vieles genau umgekehrt wie man es aus Deutschland kennt (Stichwort: “Essen – Bescherung – Trinken”). Wie in den vergangenen Jahren began es sich mit dem Lieblingsgetraenk ausreichend einzudecken um dann stundenlang mit der Verwandtschaft zu quatschen und langsam das Essen vorzubereiten. Gegen 23:00 wurde dann von Leticias Grosseltern der Weihnachtssegen gesprochen und wie alles Jahre wieder ein “Brincadera” gespielt, was in etwa mit dem Deutschen “Wichteln” zu vergleichen ist. Da Brasilianer bekanntlich ja sehr gesellig sind, (auf unserere kleinen Weihnachtsfeier dieses Jahr waren wir 16 Leute) ist es eher unueblich alle Verwandten zu beschenken, weshalb die Geschenke im einem Spiel verteilt wurden. Geschenke im innersten Familienkreis werden dann separate vergeben.

 
Gefülltes Hähnchen (komplett ohne Knochen) mit Farofa, Leticias Spezialität


Weihnachtsbaum in der Finka...

... und das Bäumchen bei uns

 Das Essen, das zum Abschluss des Abends erst um kurz nach Mitternacht serviert wurde, war natürlich der Oberhammer. Wie Fondue, Weihnachtsgans oder Raclette in Deutschland ist es eine Tradition eine mit Gemüse gefuellte Pute oder Haehnchen mit Faroffa (mit Butter gebratenes Maniokmehl) zu essen. Für die Vegetarier gab es natuerlich ein paar andere Beilagen. Das gleiche Essen gab es am naechsten Tag ebenfalls zu Mittag und damit war das brasilianische Weihnachtsfest quasi ebenfalls beendet. Den klassischen 2. Weihnachtsfeiertag wie in Deutschland kennt man hier nicht, was für den Margen wohl etwas entspannender ist. 
Zu guter letzt noch ein paar Bilder vom brasilianischen Aequivalent des Weihnachtsmarktes, den ich aufgrund der hohen Aussentemperaturen etwas verstoerend empfand…









23.12.14

Bahia – Das Ende unseres Urlaubs



Nach unserem kurzen Zwischenaufenthalts in der Kaelte Norddeutschlands ging es zurueck in die Hitze nach Brasilien – oder genauer gesagt nach Bahia. Bahia verhaelt sich zu Brasilien in etwa so wie Bayern zu Deutschland – nur halt eben umgekehrt ;-) In vielerlei Hinsicht ist Bahia ein ganzes Stueck anders als der Rest des Landes – alles ist hier viel relaxter, alles geht langsamer und alles scheint ein wenig verplanter zu sein als im Rest des Landes. Entsprechend gross war der “Schock” als wir endlich in Salvador der Hauptstadt Bahias landeten – Sonntag Abend – ein eigentlich normaler Abend, aber die Innenstadt voll mit feiernden biertrinkenden Leuten ueberwiegend dunkler Hautfarbe (durch die Folgen der Sklaverei betraegt der Anteil der Schwarzen in der Bevoelkerung ueber 80 %). Entsprechend fuehlten wir uns ein wenig wie in Afrika. Salvador war laut und lebendig, Samba-Bars, Capoieira und kuehles Bier ueberall - eigentlich entsprechend der Klischees ueber Brasilien.

Nach einem Vormittag in Salvador ging es mit dem Bus weiter ins ungefaehr 5 Stunden entfernte Itacaré, dem Wohnort von Leticias Tante Elieth, die mit ihrem Mann Marcello in dem kleinen Surferparadies einen kleinen Store betreibt.
Die naechsten neun Tage dort waren kurz gesagt der perfekte Ausklang unseres Urlaubs. Nach all den Entbehrungen der vergangenen 3 Monate sowie den aufregenden Tagen in der Kaelte Deutschlands waren die Straende Itacarés sowie die Gastfreundschaft meiner neuen Verwandten der beste Einstieg in das neue Land und quasi in ein neues Leben.

Auch heisst es ab jetzt fuer mich “só portugués, não mais inglês” also nur portugiesisch, kein Englisch mehr, was zu vielen lustigen Situationen, viel Gelaechter, aber auch einigen Herausforderungen gefuehrt hat. Ich werde auf die Probleme und die Erfahrungen mit meiner neuen Heimatsprache irgendwann einmal genauer eingehen.

Wie auf den kommenden Bildern zu sehen ist, verbrachten wir die Tage in bester Umgebung. Das Haus und der Laden lagen inmitten der Hauptstrasse, ungefaehr 5 Minuten vom naechsten Strand entfernt. Die Hauptaktivitaeten der kommenden Tage hatten entsprechend viel mit Relaxen und Strand zu tun – das schoenste an all den Tagen war natuerlich, dass wir im Gegensatz zu all den Zielen zuvor jederzeit wieder in dieses Paradies zurueckkommen koennen – Bahia liegt ja quasi auf dem Weg nach Deutschland. 

Blick aus unserem Hotel auf dem Palerinho - dem denkmalgeschuetzten Altstadtbezirk von Salvador.

Salvador de Bahia ist einer der aeltesten Staedte Brasiliens. Dutzende von Kirchen und anderen historischen Gebaeuden lassen sich hier finden.

Auch hier gibt es Weihnachtsbaeume, aber aus Plastik. Direkt davor der mobile Bierstand (mit Schubkarre)

Der beruehmte Fahrstuhl von Salvador, der die "untere Stadt" mit der "oberen Stadt" verbindet

Leticia vor der "Igreja do Bonfim", der wegen der Armbaendchen wohl beruehmtesten brasilianischen Kirche

Relaxen in den Strassen von Itacaré


Selbst die Favelas von Itacaré sind auf irgendwie idyllisch

...zumal diese wirklich ungefaehrlich sind und einen fantastischen Blick uebers Meer geben

ohne Worte

Sonnenuntergang am Strand mit Brasiliens Nationalgetraenk Caipirinha


Beinahe jeden Abend Intensiv-Portugiesisch Kurs mit den lieben Verwandten

16.12.14

Brasiiiiiiiiiil !!!!



Endlich ist es soweit. Wir sind in unserer neuen Heimat gelandet. Zwar nehmen wir uns noch einige Tage Zeit bevor wir endlich in unserem neuen Wohnsitz Goiania einziehen (Blogeintrag wird die Tage folgen...), aber trotzdem einmal ein paar aus der Luft gegriffene (für mich) interessante Fakten zu Brasilien:

- Brasilien ist 8,5 Mil. km² nach Russland, Kanada den Vereinigten Staaten das fünftgrößte Land der Erde und damit größer als z.B. Indien oder Australien. Das entspricht ungefähr 22 Mal der Größe Deutschlands.

- Ebenso hat Brasilien mit 200 Mil. Einwohnern die fünftmeisten Einwohner (nach China, Indien, USA und Indonesien) weltweit.

- Der Name des Landes geht auf das "Brasilholz" zurück, eines der ersten Exportprodukte. Die Erfolgs-Produkte danach (Zucker fuer Schnapps, Tabak fuer Zigaretten, Gummi fuer Autoreifen...)

- Brasilien war für 70 Jahre eine Monarchie mit 2 Kaisern (Dom Pedro I sowie Dom Pedro II). Nachdem Dom Pedro II die Sklaverei 1888 die Sklaverei verboten hatte, wurde er ein Jahr später gestürzt, wahrscheinlich wohl mit Hilfe der Zuckerbarone...

- Die Flagge Brasiliens zeigt das Sternbild über Rio de Janeiro am Tag des Ausrufes der Republik.

- In Brasilien gibt es mehr gesetzliche Feiertage als in allen Ländern Europas, je nach Bundesstaat bis zu 19 Tagen.

- Eine Hyperinflation wie in Deutschland 1923 hatte Brasilien zuletzt vor 28 Jahren 1986.

- Die Hauptstadt (nein, nicht Rio oder Sao Paulo) Brasilia wurde 1960 als Planstadt gegründet und zählt heute mit Vororten über 6 Millionen Einwohner. Das Zentrum ist einem Flugzeug nachgebildet.

- Die Landessprache ist Portugiesisch und NICHT Spanisch.

- Brasilien hat eine größere Fläche und mehr Einwohner als alle anderen Länder Südamerikas zusammen.

- Wissenschaftler haben bei über 150 verschiedenen Hauttypen aufgehört die verschiedenen Rassen in Brasilien zu kategorisieren.

- Im Amazonas gibt es immer noch indianische Stämme ohne Kontakt zur westlichen Welt. Kannibalismus war unter den früheren indianischen Stämmen weit verbreitet.

- Bei der Heim WM im Jahr 2014 verlor Brasilien gegen Deutschland 1:7, was der höchsten WM Niederlage fuer die Selecao aller Zeiten entspricht.

- Im Amazonas fließt mit über 200.000 m³/s mehr Wasser als an den sieben nächstkleineren Flüssen zusammen.

- Im Süden Brasiliens gibt es Städte, in denen es jeden Winter schneit.

- Über 1 Millionen Einwohner Brasiliens haben Deutsch als Muttersprache. In Bluemenau gibt es das zweitgrößte Oktoberfest weltweit.


12.12.14

Os ultimos dias na Alemanha antes de Natal

Isso vai ser o primero post em Portugues para mim. Desculpem antes pelo todos os erros gramaticais, espero que vai melhorar nos proximos dias, semanas, meses e anos...

Depois de 35 horas de viagem chegamos completamente destruidos na cidade das minhas pais, Melle. Com exatamente 0 Graus de temperatura foi mais ou menos 20 Graus mais frio que antes em Auckland, mas em frente da chaminé com umas cervejas boas foi tao comfortavel que ja durmimos durante a conversa na noite da chegada.
O problema que tivemos nos proximos dias com o "Jetlag" foi que sempre acordamos cedo demais, cada dia entre as 4 e as 5 da manha sem ter a possibilidade de dormir mais durante o dia... Assim os dias la foram muito pesado para nos, mas tambem intenso pq. foram os ultimos.

Porque tivemos só tres dias com a familia, usamos a maioria do nosso tempo livre de experimentar o melhor da cultura Alema - e isso sao os famosos "mercados natal" que tem em quase cada cidade. Mercados natal é uma tradicao velha - se pode comprar varias coisas de artesanato de natal, doces tipicos de natal, comidas como "Bratwurst" ou waffles e tambem, claro que sim, vinho quente que se bebe em qualquer tempo afora (o melhor e quando e sub zero graus e se neva). Tem varias formas de vinho quente, por exemplo de vinho de cerejas, vinho branco e se pode adicionar licores como Rum, Amareto e desde este ano tbm. Jägermeister. Tambem vi Caipirinha quente, mas nao posso imaginar que seja bom. Mas se conhece que e uma bebida perigosa, pq o vinho tem acucar e depois de 3 copos a ressaca no proximo dia e garantido (Misturado com cerveja a ressaca e ainda maior).

Outra tradicao Alema e o "calendario de natal", que comeca no primero de Dezembro e vai até o dia de Natal 24 de Dezembro. Cada dia se pode abrir um "portinha" onde tem doces como chocolate. E muito popular especialmente para as criancas para esperar no grande dia. Infelizmente este ano nao temos mas no ano proximo estou certo que farei. Como se pode pensar passamos nas maiorias das dias (quando nao fizemos bagagem para a viagem) as varias mercados de natal bebendo vinho quente. Olham nos fotos que mostram mais.

No ultimo dia de viagem nosso amigo Philipp e a minha familia organizamos nossa festa de despedida que foi um evento tao especial para nos. Amigos de toda Alemanha e mais o amigo Shaji do Couchsurfing de Dubai (do começo da nossa viagem) vinha a Melle para celebrar uma festa com um fogo  e (claro que sim) com muito vinho quente... Fizemos outra tradição Alemã nesta noite que se chama "Schrottwichteln". Neste jogo cada pessoa faz um presente que so deve ser um coisa velha tipo lixo. Entao com alguns regras complicadas (mas irrelevantes) os presentes sao trocados com uns dados e o resultado e como cada ano que se traz um coisa que nao se precisa para receber uma outra coisa que se precisa muito menos. Eu por exemplo trouxe um velho telefone juntos com uma DVD muito mal e recebi uma candela feia...
Com tantas pessoas a nossa despedida da familia e todos os amigos ao fim nao foi TAO dificil pq quase todos prometiam para nos visitar nos próximos anos. Durante a viagem eu me senti triste pq realizei - sim este e o ultimo momento em meu país de origem... mas ultimamente isso foi o momento de onde esperamos tanto tanto tempo - mais que dois anos. Quando fomos na area de Duty Free  nao mais tinha uma volta...

Entrada do mercado natal ("Weihnachtsmarkt") na minha cidade Melle

O mercado durante o dia....

... e na noite

a coisa mais importante contra o frio: vinho quente!

Toda a familia esta bebendo....

... com temperaturas abaixo de zero

minha mae fazendo trabalho voluntario no mercado vendendo coisas do paises pobres

Muitos doces


Mercado natal na cidade Osnabrück

Artesenato de natal

Eu e amigo Carsten que nos levou no aeroporto. Nós em frente de uma pirâmede de natal...

... aqui as pirâmedas como há nas casas das pessoas

O calendario de natal ("Adventskalender") com 24 portinhas. Tem varias formas desta tradição


Uma tradicao da minha familia. Cada ano no  dia 24 de Dezembro comemos esta comida que se chama Raclete. A base e queijo que se esquenta e depois se misturar com varias verduras.

A grande festa de despedida

Jogando "Schrottwichteln". Infelizmente nao tem fotos dos presente de lixo...

Ultima foto com minha familia e Shaji (Mae, Pae, Irma Katja, Sogro Sven, amigo Shaji, eu e a Tuca)

Uma visita corta no nosso antigo apartamento em Kassel, juntos com amigos

A ultima foto com os queridos amigos Holger e Nikola e toda nossa bagagem