Mittlerweile wieder in Goiania will ich einmal die Chance
nutzen um meine zwei Monate in Pirenopolis Revue passieren zu lassen. Was
freizeitlich so möglich war, hab ich ja bereits ausreichend beschrieben, ein
weiterer Bericht mit unserem ersten deutschen Besuch folgt in Kürze. Daher hier
nur eine Zusammenfassung der Arbeiten und meine allgemeine Erfahrungen. Und wie
macht man so etwas am Besten? Richtig, mit einer richtigen gut ausgefüllten
Wirtschaftsbilanz im Excelformat:
Habe die Bilanz mit dem Euro nach dem aktuellen Wechselkurs
verrechnet der liegt im Moment bei fast 4 Euronen. Da dürfte sich auch angesichts
der Wirtschaftskrise nicht allzu viel ändern… Naja, für mich ist es gut für die
Brasilianer eher nicht.
Das ganze will ich einmal etwas näher beschreiben. Klar,
oberhalb sind die Ausgaben, von denen ein grosser Teil für die Miete draufgeht
(ja besser ist es wenn man selber eine Pousada besitzt, was angesichts der
Immobilienpreise aber nahezu unmöglich ist). Auffällig ist, dass die Ausgaben
für die Angestellten (Garten und Putzkräfte) so gering ausfällt. Naja der
Stundenlohn liegt hier halt bei 6,25 R$, was das in Euro ist, kann man sich
dann ja sicherlich selbst ausrechnen.
Das bei diesem Preis natürlich nicht die beste Arbeit
erwartet werden kann, versteht sich aus meiner Sicht von selbst, aber das sehen
Brasilianer etwas anders. Die Argumentation hier ist, dass man für diesen Lohn
ja keine Arbeit annehmen müsse, aber wenn man sie animmt, solle man seine
Arbeit dann auch so erledigen wie angekündigt. Naja, geführt hat es dazu, dass
so einige Zimmer doppelt geputzt werden mussten, die Arbeit der Mitarbeiter
regelmässig kontrolliert werden musste und ich in den 2 Monaten 4 Gärtner
durchgeschleust habe, naja bei 50 Reais für 6 Stunden Arbeit…
Die besten Storys hier waren, dass ein Gärtner nach seiner
Frühstückspause einfach nicht zurückkam und erst Stunden später wieder per
Handy erreichbar war, ein anderer Gärtner meinte nach 3 Stunden, dass er genug
gearbeitet habe und ihm für weitere Arbeit mehr zustünde, selbstverständlich
nachdem alles ausgehandelt war.
Die Einnahmen haben sich fast ausschliesslich aus Übernachtungen
am Wochenende (Freitag – Sonntag) zusammengesetzt. Unter der Woche war es bis
auf die Zeit Mitte Juli überwiegend leer. Vielleicht sollte dazu noch gesagt
werden, dass es in anderen Monaten ganz anders laufen kann, es kommt halt immer
auf die Jahreszeit sowie (stärker als in Deutschand) auf die wirtschaftliche
Situation des Landes an.
Abschliessend noch einmal vielen Dank an den Hausengel
Apparecida, ohne die ich vieles nicht geschafft hätte, sowie an Osorio, der mir
trotz einiger Differenzen eine wirklich schöne Zeit und eine interessante
Lebenserfahrung ermöglicht hat.