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09.01.17

Krise – innerlich und äußerlich !



Krise, das war der letzte Eintrag der Mitte April vor fast einem halben Jahr gepostet wurde. Das trifft letztendlich genau das, was im vergangenen halben Jahr stattfand. Sowohl äußerlich als auch innerlich äußerte sich diese Krise bei uns in Brasilien. Das ist letztlich der Grund, weshalb es in den vergangen Monaten keinen Eintrag gegeben hatte.

Ich hätte sicherlich über vieles Schreiben können, was es hier in Uberlândia Gutes zu Essen gibt, ich hätte sicherlich über die Olympischen Spiele schreiben können, über die Sicht der Brasilianer auf dieses Großereignis und auch unsere Eindrücke über unseren Besuch in Rio. Ich hätte von vielen Wasserfällen, den Regionalwahlen, Familienfesten sowie vielen anstrengenden Dienstreisen berichten können. Letztlich hat mir zu allem aber der Antrieb gefehlt, zum einen, weil es einen kleinen Teil des sehr anstrengenden Alltags hier darstellt und andererseits nur einen Ausschnitt unseres Lebens wiederspiegelt. Und über negative sowie allzu persönliche Dinge ist das Internet vielleicht nicht der richtige Schauplatz.

Letztlich hat sich rein äußerlich bis auf eine Ausnahme hier nicht viel verändert. Innerlich jedoch in dem Sinne Einiges, dass mir mehr und mehr klar wird, dass das Leben in Brasilien absolut kein Zuckerschlecken ist. Die Lebenserhaltungskosten sind für einen vergleichbaren Lebensstandard im Vergleich zu Deutschland ähnlich hoch, wenn auch anders strukturiert (z.B. ist die Miete hier deutlich günstiger, auf der anderen Seite sind ein eigenes Auto sowie eine private Krankenkasse Pflicht). Beeindruckend ist, wie gelassen und optimistisch hier viele Leute (und es ist keine Übertreibung, dass ein Großteil der Bevölkerung ein wesentlich spatanischeres Leben als wir führen) diese Umständen lösen. Nun bin ich selbst noch kein Brasilianer und habe natürlich durch meine Wurzeln mit diesen, sagen wir „kulturellen Unterschieden“ zu kämpfen. Und dies äußert sich genau wie bei großen Bevölkerungsteilen in Europa als eine Art Zukunftsangst.

Das hat letztlich dazu geführt, dass wir uns im September dazu entschieden haben, vorübergehend aus unserem „Traumhaus“ auszuziehen und in eine günstigere Wohnung zu ziehen. Das Ganze ist zwar nicht permanent, aber es soll zumindest die Kosten sparen.
Natürlich kamen und kommen in dem Zusammenhang auch immer wieder Fragen und Zweifel auf, ob die getroffenen sehr tiefen Entscheidungen richtig waren, und wie damit umzugehen sei. Letztendlich kann Vieles nicht mehr rückgängig gemacht werden und erst die Zukunft wird zeigen, was richtig oder falsch war.

Wie es für uns weitergeht, steht natürlich auch weiterhin in den Sternen. Auch wenn ich manchmal hier Vieles verfluche und mich noch immer nicht als Angekommen betrachte, möchte ich die Möglichkeit nach Europa zurückzukehren erst als allerletzte Option ziehen. Sicherlich ist es dort, wenn man aus der „Ferne“ den Medienberichten folgt und mit Freunden und Familie spricht, sicherlich auch nicht so wie es „Früher“ war.
Nichtsdestotrotz ging es über Weihnachten vorübergehend nach Deutschland. Neben reichlich Ruhe und Abstand zum Leben in Brasilien werden wir die Zeit auch dazu nutzen um das Leben in Deutschland einmal „von außen“ zu analysieren. Nach über 2 Jahren gibt es auch sicherlich einige Dinge, die wir bereits anders betrachten.
Ich hoffe, dass es wieder häufiger wird, will aber nichts versprechen. Derweil noch eine kleine Auswahl an Bildern aus dem letzten halben Jahr:

Emu auf Sojafeld in Nähe von Uberlandia

Blick auf die tolle Umgebung

Wasserfall während der Regenzeit

Und Sonnenuntergang in der Trockenzeit

Tickets für Olympia 2016 in Rio

Wassserfall Rio Claro


Ananas ohne Ende

Genau will Kokosmilch

Mt der Familie auf den 3 Marias in Pirenopolis

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