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02.11.15

Eine Bahnfahrt von Torgelow nach Berlin



Nachdem ich am Eingang meines wunderschönen Wohnhauses bereits kurze Bekanntschaft mit Mohammed und Mohammed aus Kobane (VORSICHT, link mit schlimmen Bildern) machen konnte, den bis heute ersten netten Bewohnern meiner „Platte“, hatte ich am Freitag auf meiner Regionalbahnfahrt in die deutsche Bundeshauptstadt das erste Mal Kontakt mit flüchtenden Flüchtlingen – eine Begegnung, die mich bis heute sehr nachdenklich und traurig macht – und da dachte anstatt daran kaputt zu gehen schreibe ich das ganze besser einmal zusammen.

Zwei Sitzbänke weiter hatte sich eine syrische Großfamilie, ca. 10-15 Mitgliedern aus mind. 3 Generationen gemütlich gemacht, die ich bis zur Fahrtkontrolle in dem gut gefüllten Zug eigentlich nur ignorierte. Als die NETTE Schaffnerin dann aber mit dem typischen „FAHRTKARTEN BITTE“ an die nur arabisch sprechende Familie herantrat und es neben dem Kommunikations- auch zu einem Mentalitätsproblem kam, dachte ich mir da einmal einzugreifen um der überforderten Schaffnerin (NULL Englisch, dafür aber immerhin maximal unfreundlich) die viel zu teuren Bahntickets (Preis konnte ich ja ablesen, das Ziel war Hamburg) zu präsentieren, die Sie dann wie gewohnt abstempelte. Die Frage der Asylbewerbere konnte die nette Dame aber nicht beantworten (4 mal umsteigen und so). Naja, zwei der vier Leuten konnten Bruchstücke von Englisch sprechen, und mit diesen Bruchstücken versuchte ich den völlig verängstigten Leuten (ich konnte ja immerhin in ihre Gesichter gucken) beizubringen wie das System der dt. Bahn funktioniert („If no trains comes, no problem, because 1 hour next train; Number 3 train station arrive, Number 4 leave, if late, no problem…). Während dessen zog ich natürlich die Mitblicke des restlichen Zuges, wahrscheinlich überwiegend aus „besorgten deutschen Bürgern“ bestehend auf mich, was den Syrern, soviel hatte ich an Informationen von Ihnen bekommen, sichtlich peinlich war.



An sich keine große Sache, das schockierende für mich, was mich bis heute aber verfolgt, war deren Ausstattung. Tüten von Aldi und Lidl, Schlafsäcke, und KEIN nicht abbezahltes Haus (vielleicht ja ein zerbombtes, wie weiß). Wie Sie nach Europa gekommen sind, weiß ich auch nicht, aber die üblichen Flüchtlingsrouten sind ja aus der LÜGENPRESSE bekannt. Mit dabei waren neben einem Säugling (ca. 3-6 Monate würde ich tippen) zwei kleine süße Mädchen in Mohammeds Alter, also dem Mohammed, der es am traumhaften Strand von Bodrum zu trauriger Berühmtheit gebracht hat (Stichwort „Kopf im Sand“).
Beim Umsteigen von einer vollen in eine überfüllte Regionalbahn war ich den Leuten dann noch behilflich, jeder der mal nach einem Bundeligaspiel in einem Radius von 100 km zum Fußballstadion im Zug gesessen/gestanden hat, weiß ja, dass eine Bahnankunft mehr etwas mit einem Metallicakonzert in der ersten Reihe zu tun hat…
Komisch fand ich im Nachhinein nur die Tatsache, dass die Flüchtlinge aus Torgelow und nicht aus dem Süden des Landes waren. Habe dann im Internet recherchiert und ein paar schöne Erklärungen gefunden. Schon lustig wie klein die Welt ist, denn die ersten beiden Videos geben jetzt einen perfekten Eindruck auf meine traumhafte Siedlung, der Drögerheide, in der ich seit 2 Wochen heimisch bin – die mehrmals genannte Flüchtlingsunterkunft ist mein Wohnzimmer- und Zimmerausblick. Es könnte übrigens sein, dass die Videos wegen leicht „pornographischer“ Inhalt (erst am Ende des Videos, wenn überhaupt) bald gelöscht werden könnten:



Nach den beiden Videos hier noch einml ein schönes Foto aus meinem Balkon auf das besagte hier sehr verhasste Objekt, sowie zum Abschluss noch eine für mich umso bemerkenswertere Rede eines lokalenn Politikers, der es jetzt zu deutschlandweiter Berühmtheit gebracht hat.


Abschließend noch mal die Informationen, dass einige Sätze ironisch sarastisch gemeint waren (man muss ja heutzutage aufpassen, was man in den noch rechtsfreien Raum hineinpostet) sowie ein herzliches Dank an die Familie die mich als Ur-Deutschen auf ihrem Brandenburg Ticket umsonst haben mitfahren lassen...

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