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10.11.15

So geht´s ins Asyl in Deutschland...

Wochenenden werden derzeit bei Freunden abseits der Arbeit verbracht, diesmal wieder Berlin zu "Besuch bei Freunden". Aufgrund des schönen Wetters (zumindest für dt. Verhältnisse im November) konnten wir uns es nicht verkneifen einen Abstecher in die Berliner Innenstadt zu machen, sprich Brandenburger Tor. Hier folgendes Bild, das auf der Rückseite des Brandeburger Tores aufgestellt, während sich Leute aus der ganzen Welt fotografieren oder SELFIEN ließen.


Wie sich herausstellte handelte es sich bei der Bühne auf der Bühne am Brandenburger Tor um eine Gegenveranstalgung/-demonstration zur AFD-Demo, die zeitgleich in Bahnhofsnähe stattfand. Weiter ging es dann durch den Zoologischen Garten, am Reichstag vorbei in Richtung Hauptbahnhof, der dann weitgehend, wo mein Freund mich dann vor die Frage stellen, ob Nazis gucken (AFD-Demo) oder Flüchtlinge gucken (seine Arbeit).... Naja, angesichts der bisherigen Beiträge kann man sich ja vorstellen, welches Thema mich derzeit mehr beschäftigt, auch wenn Sie in gewisser Weise ja irgendwie eng verknüpft sind.
Um es mal vorweg zu nehmen. Wer schon einmal ein Konzentrationslager besucht hat, der weiß, dass man von dort mit einem beschämenden, schlechten Gefühl wieder herauskommt - genauso ging es mir beim Besuch der ZAA Berlin, der zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber - mit dem Unterschied dass der Holocaust seit genau 70 Jahren Geschichte ist, zweiteres aber gerade passiert. Hier wieder ein paar Bilder mit den Erklärungen, die mir mein Freund gegeben hat.


Improvisierte Großküche, die ab Spätsommer hier improvisorisch hingestellt wurde.

 Blick auf ein improvisiertes Zelt innerhalb der ZAA. Da Wochenende ist, ist der Platz verlassen. Asylanträge werden nur unter der Woche entgegen genommen. Mittlerweile gibt es in Schöneberg wohl auch eine zweite Einrichtung, die alles etwas "effizienter" managed, was auch immer das heißen mag.Die Zelte sind im Übrigen ebenfalls erst im Spätsommer gekommen. Da heißt, im Sommer waren hier hunderte Leute stunden- bis tagelang der Sonne ausgesetzt - ohne Toiletten und teilweise sogar ohne Wasser!

Das Ende der Warteschlange - der Platz, wie es mein Freund formulierte, an dem jeder Mensch sein letztes Stück Menschenwürde abgeben müsste....

Mobiles Röntegenmobil der Stadt Berlin

Die einzgen sichtbaren Toiletten auf dem Gelände (laut K. erst im Spätsommer installiert)

Ein jetzt leerer Platz, weil Wochenende

Blick vom Büro meines Freundes, der sich jeden Tag an den Lärm, den darau resultierenden Streitereien, den immer wieder kehrenden Polizeieinsätzen, dem Uringestank und allen weiteren Angenehmlichkeiten erheitern konnte.
Wartenummer für den Asylantrag - Stunden, manchmal Tage bis zum Antrag. Und das Beste, ein völlig undurchsichtiges System, das mein Freund auch nach mehrmonatiger Betreuung nihct verstnad

Der Weg ins vermeintliche Paradies

Links Kasse, und rechts Termine, zwei weiteren Schlangen


ohne Worte

 Das traurigste Bild am Eingang, das in den letzen Wochen auch deutschlandweit durch die Medien gewandert ist. Genau hier auf dem Gelände ist der 4 jährige Mohammed von einem Kinderschänder entführt, missbraucht und getötet worden. Wie es sich genau zugetragen hat, lässt sich sicherlich nicht mehr rekonstruieren, dass es sich nach meinen persönlichen Eindruck vor Ort aber um ein unglückliches Einzelschicksal handelte, mag ich stark bezweifeln...

Zwei Deutsche und viele Flüchtlinge...

.... vor einer improvisierten Essenausgabe und Information direkt neben der ZAA

Zum Schluss noch etwas Positives. Achmed aus Afghanistan hat es nach 6 Monaten Reise lebend bis nach Torgelow geschafft, und spricht nach einem halben Jahr ein sehr passables Deutsch. Das Foto habe ich nur wegen des geilen T-Shirts gemacht.


08.11.15

A prensa alema ao tema de refugiantes....

Eu lei 2 semanas a revista local do norteoste Alemanha (que mesmo que nos Brasil é a parte economico mais pobre do pais) - sem vou mostrar que esta escrito. Infelizmente so esta posivel para traduzur a designacao.

Anbei ein paar Zeitungsausschnitte aus den letzten zwei Wochen zum Thema "Flüchtlinge", gesammelt aus dem Nordkurier - ohne weitere Wertung. Die Überschriften wurden in Portugiesische übersetzt.

Como util sao etiquetas de comportamento para refugiantes?

Na meio  na noite os vizinhos sao pego de repente

Batidas, Chutas e ataques incendiarios: um país fora do controle

Amigo da chefe da AfD (partido ultraconsevador em Alemanha) quer usar armas contra os procurantes da asilo (na fronteira de Alemanha)

100 refugiantes - 1000 perguntas: apenas estao deixando "discursos de odio"

Amargura, medo e raiva: O que leva a xenofobia

Internacional rede de contrabando preso depois de uma policia ataque



Onde esta aqui a crise exatamente?


Ex-oficial militario ameaca "vigiliante militario civil" com o torno

02.11.15

Eine Bahnfahrt von Torgelow nach Berlin



Nachdem ich am Eingang meines wunderschönen Wohnhauses bereits kurze Bekanntschaft mit Mohammed und Mohammed aus Kobane (VORSICHT, link mit schlimmen Bildern) machen konnte, den bis heute ersten netten Bewohnern meiner „Platte“, hatte ich am Freitag auf meiner Regionalbahnfahrt in die deutsche Bundeshauptstadt das erste Mal Kontakt mit flüchtenden Flüchtlingen – eine Begegnung, die mich bis heute sehr nachdenklich und traurig macht – und da dachte anstatt daran kaputt zu gehen schreibe ich das ganze besser einmal zusammen.

Zwei Sitzbänke weiter hatte sich eine syrische Großfamilie, ca. 10-15 Mitgliedern aus mind. 3 Generationen gemütlich gemacht, die ich bis zur Fahrtkontrolle in dem gut gefüllten Zug eigentlich nur ignorierte. Als die NETTE Schaffnerin dann aber mit dem typischen „FAHRTKARTEN BITTE“ an die nur arabisch sprechende Familie herantrat und es neben dem Kommunikations- auch zu einem Mentalitätsproblem kam, dachte ich mir da einmal einzugreifen um der überforderten Schaffnerin (NULL Englisch, dafür aber immerhin maximal unfreundlich) die viel zu teuren Bahntickets (Preis konnte ich ja ablesen, das Ziel war Hamburg) zu präsentieren, die Sie dann wie gewohnt abstempelte. Die Frage der Asylbewerbere konnte die nette Dame aber nicht beantworten (4 mal umsteigen und so). Naja, zwei der vier Leuten konnten Bruchstücke von Englisch sprechen, und mit diesen Bruchstücken versuchte ich den völlig verängstigten Leuten (ich konnte ja immerhin in ihre Gesichter gucken) beizubringen wie das System der dt. Bahn funktioniert („If no trains comes, no problem, because 1 hour next train; Number 3 train station arrive, Number 4 leave, if late, no problem…). Während dessen zog ich natürlich die Mitblicke des restlichen Zuges, wahrscheinlich überwiegend aus „besorgten deutschen Bürgern“ bestehend auf mich, was den Syrern, soviel hatte ich an Informationen von Ihnen bekommen, sichtlich peinlich war.



An sich keine große Sache, das schockierende für mich, was mich bis heute aber verfolgt, war deren Ausstattung. Tüten von Aldi und Lidl, Schlafsäcke, und KEIN nicht abbezahltes Haus (vielleicht ja ein zerbombtes, wie weiß). Wie Sie nach Europa gekommen sind, weiß ich auch nicht, aber die üblichen Flüchtlingsrouten sind ja aus der LÜGENPRESSE bekannt. Mit dabei waren neben einem Säugling (ca. 3-6 Monate würde ich tippen) zwei kleine süße Mädchen in Mohammeds Alter, also dem Mohammed, der es am traumhaften Strand von Bodrum zu trauriger Berühmtheit gebracht hat (Stichwort „Kopf im Sand“).
Beim Umsteigen von einer vollen in eine überfüllte Regionalbahn war ich den Leuten dann noch behilflich, jeder der mal nach einem Bundeligaspiel in einem Radius von 100 km zum Fußballstadion im Zug gesessen/gestanden hat, weiß ja, dass eine Bahnankunft mehr etwas mit einem Metallicakonzert in der ersten Reihe zu tun hat…
Komisch fand ich im Nachhinein nur die Tatsache, dass die Flüchtlinge aus Torgelow und nicht aus dem Süden des Landes waren. Habe dann im Internet recherchiert und ein paar schöne Erklärungen gefunden. Schon lustig wie klein die Welt ist, denn die ersten beiden Videos geben jetzt einen perfekten Eindruck auf meine traumhafte Siedlung, der Drögerheide, in der ich seit 2 Wochen heimisch bin – die mehrmals genannte Flüchtlingsunterkunft ist mein Wohnzimmer- und Zimmerausblick. Es könnte übrigens sein, dass die Videos wegen leicht „pornographischer“ Inhalt (erst am Ende des Videos, wenn überhaupt) bald gelöscht werden könnten:



Nach den beiden Videos hier noch einml ein schönes Foto aus meinem Balkon auf das besagte hier sehr verhasste Objekt, sowie zum Abschluss noch eine für mich umso bemerkenswertere Rede eines lokalenn Politikers, der es jetzt zu deutschlandweiter Berühmtheit gebracht hat.


Abschließend noch mal die Informationen, dass einige Sätze ironisch sarastisch gemeint waren (man muss ja heutzutage aufpassen, was man in den noch rechtsfreien Raum hineinpostet) sowie ein herzliches Dank an die Familie die mich als Ur-Deutschen auf ihrem Brandenburg Ticket umsonst haben mitfahren lassen...

Vídeo über meine Heimat - dem Cerrado

Die Bilder im Video sind in Wahrheit natürlich noch viel beeindruckender...


oder als Link