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16.03.15

Das Arbeitsleben



Heute nach langer Zeit mal wieder ein Eintrag. Die Nächsten werden in reglemässigeren Abschnitten kommen, versprochen! Werde und wurde ich doch häufig gefragt, wie es denn hinsichtlich der Arbeitsmöglichkeiten in Brasilien aussieht, will ich mich nun mal ein wenig dem Thema widmen. Dass die Arbeitssuche sich in einem fremden Land mit nicht perfekten Sprachkenntnissen und lokalen Begebenheiten als schwieriger heraustellt als im Heimatland, dass war mir vorher klar, von daher will ich mich nicht beklagen.

Es geht halt alles entsprechend langsamer voran, als in Deutschland, so habe ich z.b. auch nach 3 Monaten immer noch nicht meinen brasilianischen Personalausweis, da es bei der ersten Ausstellung zu einer Verwechslung hinsichtlich meines Geschlechts kam (ohne Kommentar), wodurch der ganze Prozess noch einmal gestartet werden musste. Naja, in den nächsten zwei bis drei Wochen sollte er dann fertig sein.

Ansonsten sieht es so aus, dass ich derzeit ausser kleinen Arbeiten noch nichts konkretes habe, es wird wohl eher auf ein Projekt bzw. eine Zusammenarbeit mit jemand hinauslaufen als auf eine Anstellung in einer grösseren Firma, da ich hierzu gegenüber den brasilianischen Kandidaten enfach keine Vorteile erbringen kann (ausser es geht ganz im Speziellen um eine Position, in der exzellente Deutschkenntnisse gefragt sind). Kontakte konnte ich mittlerweile eine Menge zusammenstellen, das ist hier in Brasilien ehrlich gesagt um einiges einfacher als in Deutschland. Egal ob bei Universitäten in Institutionen oder  in Firmen, auch wenn es etwas dauert, kommt man die passenden Leute gut heran. Beispiel: In der vergangenen Woche hatte ich einen Termin beim Sekretär des goianischen Ministeriums für Innen- und Aussenhandel, alles ohne Probleme. Ist natürlich gut, dass man sich für spatter dann ein entsprechendes Umfeld aufbauen kann, derzeit sieht es aber noch mau aus.

Erschwerend kommt leider hinzu, dass die Anerkennung meines Studiengangs sich leider verkompliziert. Um als Ingenieur in Brasilien zugelassen zu werden und somit auch in öffentlichen Jobs zu arbeiten, benötigt man ein Zertifikat, dass von der CREA (eine Art Ingenieursvereinigung) ausgestellt wird. Diese akzptieren jedoch keine ausländischen, sondern lediglich brasilianische Studienabschlüsse. Entsprechend muss ich meinen Studiengang an einer staatlichen (weit über 90 % sind privat) brasilianischen Universität revalidieren (anerkennen) lassen. Problem hier wiederum, dass es meinen Studiengang so nicht gibt, so dass ich ihn auf einen anderen Studiengang umschreiben müsste, wozu noch 1-2 weitere Jahre Studium hinzukämen, um dann den gleichen Abschluss zu haben, den ich bereits in Deutschland habe. Ob sich das nun lohnt? Naja, ich will die Dinge mal anders (brasilianisch) angehen und nach anderen Möglichkeiten suchen, es gibt immer einen “jetinho”!

Anonsten haben mir sowohl die Brasilianer als auch die vielen Ausländer, die ich bisher immer kennen gelernt habe eines erzählt, nämlich NIE den Kopf hängen zu lassen, das scheint hier wirklich ein Teil der Kultur zu sein, wie mit den Dingen umgegangen wird… Irgendwann wird es schon klappen – in dem Sinne – VAMOS !

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